Datum: 24.08.2024
Feuerwehr: Bad Friedrichshall
Am 14. Mai trafen sich die Angehörigen der Altersabteilung mit Frauen beim Schafstall in Duttenberg zu einem Spaziergang und Erkundung der Geschichte des Teilorts mit anschließendem gemütlichem Beisammensein im dortigen Feuerwehrhaus.
Kurt Semen führte die Teilnehmer durch den Ort und erläuterte bei den einzelnen Stationen die dazugehörende Geschichte. Ortsvorsteher Michael Reiß nahm sich die Zeit die Führung zu begleiten und konnte Beiträge zu einzelnen Vorhaben geben.
Das zum Jugendtreff umgebaute Schafhaus, ein historisches Wirtschaftsgebäude, konnte von innen besichtigt werden.
Erster Halt war auf dem früheren Brauereigelände, hier wurde auch ein Blick ins schöne Jagsttal geworfen.
Die Kunst des Bierbrauens hatte in Duttenberg Tradition. Von 1865 bis 1989 wurde in der Engel- Brauerei Bier gebraut. Die Brauerei wurde nach Einstellung des Betriebes an einen Wohnungsbauträger verkauft, die Gebäude wurden abgebrochen und es wurden Wohngebäude erstellt. Die Brauereigaststätte mit Saal wurde nach Schließung der Brauerei von verschiedenen Pächtern weiterbetrieben, ist inzwischen aber wie auch die früheren Gaststätten Adler und Alter Römer aufgegeben. Es gibt in Duttenberg keine Gaststätte mehr.
Weiter gings zum Rathaus, welches im Jahr 1846 neben dem Dorfbrunnen erbaut wurde.
Im Erdgeschoss war bis zum Neubau des Feuerwehrhauses die Feuerwehr in einem Raum untergebracht, ebenso von jeher das Gemeindebackhaus, welches seit einigen Jahren wieder durch eine Bäckerei betrieben wird.
In der Kirchgasse gab es zwei Schulhäuser, das jüngere aus königlich württembergischer Zeit, zu besichtigen.
Das erste Schulhaus, beim Dorfbrunnen, wurde später Lehrerwohnhaus.
Das zur Jahrhundertwende, 19,/20. JH, erbaute Schulhaus bei der Kirche war bis 1999 in Betrieb.
1911 wurde im Josefsheim, früher Pfarrhaus, ein Kindergarten und eine Schwesternstation eingeweiht. In den sechziger- Jahren wurde der Kindergarten zu klein und war nicht mehr zeitgemäß. Noch bei der selbstständigen Gemeinde ging man im Juni 1970 an die Planung für einen neuen, zweigruppigen Kindergarten mit Erzieherinnenwohnung in der Hofgartenstraße. Die Stadt Bad Friedrichshall trat nach der Eingemeindung als Bauträger für den Kindergarten ein.
Durch ein Tor des ehemaligen Friedhofs gings zur Kirche, ein vorbildlich ausgestatteter Barockbau.
Eine 1302 erstmals erwähnte Kirche (ehemalige Stiftskirche St. Juliana) war Mutterkirche für die Gemeinden Offenau, Bachenau, Hagenbach und Heuchlingen. 1730 brannte die mittelalterliche Kirche ab.
An ihrer Stelle wurde 1733/1734 dann die barocke Kilian- Kirche gebaut.
Kurt Semen konnte in der Kirche über die Geschichte und Einrichtungen, wie zu dem Hochaltar im Chor mit Bild des Kirchenpatrons St. Kilian, den an den Seitenwänden des Chors angebrachten Steinfiguren von Petrus und Paulus, dem Altarbild der Heiligen Familie im Tempel von Jerusalem, berichten.
Als das im Josefsheim untergebrachte Pfarrhaus, hauptsächlich wegen der Nutzung als Kindergarten, zu klein wurde, wurde Anfang des 20. Jahrhunderts ein neues Pfarrhaus in der Zehentgasse gebaut. Das Gebäude wurde Anfang 2000 zu einem Wohnhaus umgebaut.
Die schon um 800 genannte Burg Duttenberg, wurde im 14. Jahrhundert von den Herren von Weinsberg bewohnt. Anschließend kam die Burg an die Herren von Wittstadt aus Hagenbach. 1460 wurde durch Hans von Sickingen eine Stadtmauer errichtet.
Die Befestigungsanlagen der Burg wurden später abgetragen und anstelle der Burg ein schlossartiges Herrenhaus mit Nebengebäuden errichtet. Dazu gehörte auch die örtliche Kelter. Seit 1769 sind die Gebäude in Privatbesitz, seit 1860 ist die Burg in Familienbesitz der Fam. Reiß.
Im Friedhof erläuterte Michael Reiß die durchgeführten Sanierungsmaßnahmen zur Neugestaltung, bevor es über die Hofgartenstraße weiterging.
Das Fachwerkhaus von 1717 in der Entengasse, kurz vor dem Feuerwehrhaus, wurde als bürgerliches Gebäude erbaut und war immer in Privatbesitz.
An dem Feuerwehrhaus endete der Rundgang. Anschließend gab es bei Kaffee und Kuchen im Feuerwehrhaus Gelegenheit Fragen zu stellen.
Anschließend stellte Kurt Semen die Feuerwehrgeschichte Duttenberg in einer Bild- Präsentation vor.
Am 8. Mai 1886 beschloss der Gemeinderat die Gründung einer Pfichtfeuerwehr und am 18. Januar 1935 wurde In Duttenberg eine Freiwillige Feuerwehr gegründet
Zum 1. Januar 1972 wurde Duttenberg per Kreisreform freiwillig in die Stadt Bad Friedrichshall eingegliedert. In der Eingliederungsvereinbarung zwischen der Gemeinde Duttenberg und der Stadt Bad Friedrichshall im Jahre 1971 wurde festgehalten, dass die Feuerwehr Duttenberg auf Dauer bestehen bleiben soll, als gleichwertiger Löschzug in die Feuerwehr Bad Friedrichshall eingegliedert wird und gemäß den Anforderungen und Bedürfnissen des Stadtteils auszurüsten ist. Die Beschaffung eines Tragkraftspritzenfahrzeugs als Ersatz für einen Anhänger ist im Jahre 1980 erfolgt.
Im Sommer 2004 konnte der Umbau einer bestehenden landwirtschaftlichen Halle zum Feuerwehrhaus fertig gestellt werden. Er hat viel Zeit für Eigenleistungen beansprucht. Mit dem Bau und den damit verbundenen Investitionen wurde der Bestand der Abteilung gesichert. Mit der Beschaffung eines Löschgruppenfahrzeuges, LF 10/6, im Jahr 2006, wurde ein weiterer Teil des Fahrzeug- und Ausstattungskonzepts erfüllt. Seit 2002 verfügt die Abteilung über einen MTW, der jetzige wird in den nächsten Monaten durch ein Neufahrzeug ersetzt. Mit Unterstellung des Notstromanhängers mit Beleuchtungsmast erhielt die Abteilung neue Aufgaben, ebenso mit der Gründung des Wasserförderzuges gemeinsam mit der Abteilung Untergriesheim.
Zum guten Schluss des inforeichen Tages gab es in geselliger Runde ein Abendessen und gute Gespräche.
Ein ausführlicher Bericht über den Tag ist in der beiliegenden PDF nachzulesen.
Bilder: H. Meckes, K. Semen
Dieser Artikelservice wird vom Kreisfeuerwehrverband Heilbronn angeboten - www.kfv-heilbronn.de
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