Feuerwehr Bad-Friedrichshall

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19.09.2024

3. Vierteljahrestreffen 2024 der Feuerwehr- Altersabteilung Bad Friedrichshall

Datum: 19.09.2024

Feuerwehr: Bad Friedrichshall

Im August fand das 3. Vierteljahrestreffen der Angehörigen der Altersabteilung mit Frauen, diesmalauf dem Obstgut Heuchlingen, statt.

Der Leiter des Obstversuchsgut Heuchlingen, welches zur Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau in Weinsberg gehört, Herr Burghard Hein, konnte zu einer Führung 45 Teilnehmer begrüßen.

Das Gelände des Obstgutes Heuchlingen, wie auch der Reiserschnittgarten, gehört zur Staatsdomäne Heuchlingen und ist seit 1806 in Landesbesitz. Eine Teilfläche der Domäne mit 20 ha wurde 1953 der Lehr- und Versuchsanstalt zugeordnet, und in den Folgejahren nach heutigem Stand auf insgesamt 34 ha erweitert. Aufgabe des Obstgutes ist unter anderem die Züchtung neuer Obstsorten mit dem Ziel Residenz gegen Pilzkrankheiten.

Herr Hein führte die Teilnehmer in einem Kurzdurchgang von ca. 1 Std. durch einen Teil des Geländes.

Highlight war die Pflanzung von Bäumen und Beerensträuchern unter Photovoltaikanlagen, insbesondere von Steinobstbäumen unter einer neuen Anlage mit einer Fläche von 2.000 qm mit 225 KWP, der ersten Anlage über Steinobst in Deutschland. Die Kosten für die Anlage sind aufgrund der notwendigen Aufständerung von 5 m Höhe wesentlich höher als bei einer Freilflächenanlage und liegen im Bereich von fast 500.000 €.

Bereits im Jahr 2022 wurde eine Anlage über einer Beerenanlage mit 125 KWP- Leistung mit Drainwasser-Recycling erstellt. Hier wird überschüssiges Gießwasser das aus den Töpfen läuft separat gesammelt, wiederaufbereitet und dem Bewässerungswasser wieder zugeführt. Auch das Dachflächenwasser wird aufgefangen und in einer 300 m² großen Zisterne gesammelt.

Entlang einer Reihe von Walnussbäumen, welche vor der Erweiterung des Geländes die westliche Abgrenzung waren, ging es vorbei an der Beerenanlage unter der 1. Photovoltaikanlage, zum neuen Wasserteich. Die Beerensträucher sind alle „pflückfreundlich“ hoch auf Gestellen aufgestellt. Damit wird auch ein schnelleres Pflücken möglich.

Das Wasser in dem neuen Teich mit einem Fassungsvermögen von ca. 20.000 m³ und einer Fläche von knapp einem ha wird zur Bewässerung und auch zur Frostschutzberegnung benötigt. Die Speisung erfolgt über Brunnen und Dachwasser. Nebeneffekt ist die Nutzung als Löschwasservorrat. Der Teich wurde daher fest in die Planung des Wasserförderzuges der Feuerwehr für das Obstgutselbst, das Schloss Heuchlingen, Willenbach und eines Aussiedlerhofes aufgenommen.

Nach Besichtigung eines Kühlhauses endete die Führung in einer Halle mit angenehmen Temperaturen, in welcher von Mitarbeitern Sitzgelegenheiten bereitgestellt wurden. Herr Hein gab weitere Erläuterungen zur Versuchsanstalt und beantwortete Fragen.

Heuchlingen gehört zur Markung Duttenberg, daher wurde bei dem Treffen in Verbindung zum Treffen im Mai die Geschichte Duttenberg um Heuchlingen ergänzt und erläutert. Kurt Semen gab geschichtliche Einblicke zum Schloss Heuchlingen, der Mühle Heuchlingen und dem ehemaligen Bahnhof Duttenberg/ Obergriesheim.

Das Deutschordenschloss Heuchlingen, früher als Huchel- Heuchelheim bezeichnet, wurde im 12. Jahrhundert als Burg erbaut und mit der Heuchlinger Mühle 1222 erstmals als adliger Burgsitz erwähnt. Erste Besitzer waren die Herren von Huchelheim, die sich nach Heuchlingen benannten. Später war die Burg auf mehrere Besitzer aufgeteilt, darunter schon früh das Reichskloster Ellwangen, welches Burg und Güter an verschiedene Adlige der Umgebung, darunter die Herren von Bieringen, sowie um 1290 die Herren von Goltstein, deren Anteile im 14. Jahrhundert an die Grecken von Kochendorf kamen, die Herren von Wittstatt, die Herren von Gosheim und die Cappler von Oedheim vergab.

Zu Füßen von Schloss Heuchlingen steht noch, wenn auch nur in Teilen erhalten, die alte Heuchlinger Mühle und der Maienhof. Das heutige Mühlengebäude wurde 1765 errichtet.

Im Städtekrieg 1449/1450 wurde ein Teil der Burganlage und die Mühle durch Bürger der freien Reichsstadt Wimpfen verwüstet und angezündet.

Als 1484 der Deutsche Ritterorden die Herrschaft in der Region übernahm, gelangte auch Heuchlingen 1502 in dessen Besitz. Der Orden erhob Heuchlingen zum Amtssitz für die umliegenden Orte Bachenau, Duttenberg, Hagenbach, Jagstfeld, Obergriesheim, Oedheim, Offenau und Untergriesheim.

Während des Bauernkrieges wurde die Burg Heuchlingen im Jahr 1525 abermals zerstört und ab 1530 im Stil der Renaissance wiederaufgebaut. Mitte des 18. Jahrhunderts erfolgten eingreifende Umbaumaßnahmen, die dem Schloss das heutige Aussehen verliehen.

Nach Auflösung des Deutschen Ordens fiel das Schloss 1806 als Staatsdomäne an das Königreich Württemberg und wurde als Kameralamt und Kaserne genutzt. Die Mühle wurde an Privatbesitzer veräußert. 1924/25 erwarb die BAG Jagstfeld das gesamte Mühlenareal. 1934 erhielt die Mühle eine Francis-Turbine mit einer Leistung von 155 PS, die 1959 durch eine Schachtturbine ersetzt wurde.

Heute werden in der Mühle hauptsächlich Weizen und Roggen gemahlen. Die Tageskapazität liegt bei 60 Tonnen. Nachdem die Turbine der Mühle bereits Strom an das öffentliche Stromnetz abgegeben hatte, wurde in den letzten Jahren noch ein zusätzliches Wasserkraftwerk am Mühlenwehr erbaut, das eine Leistung von 1,2 Mio. Kilowattstunden hat.

Viele der Teilnehmer können sich noch daran erinnern, dass in dem Gebäude an der Bahn auch bis Ende der siebziger Jahre eine gern besuchte Gaststätte untergebracht war.

1961 brannte die an der Straße stehende Scheune nieder und wurde nicht wiederaufgebaut.

Im Zuge der Gebietsreform wurde Duttenberg, und damit auch Heuchlingen, am 15. März 1972 in die Stadt Bad Friedrichshall eingemeindet. Heute ist es Mittelpunkt eines rund 100 Hektar großen landwirtschaftlichen Guts. Seit ca. 1900 ist das Anwesen an die Südzucker AG, bzw. deren Vorläufer als landwirtschaftliche Hofgut verpachtet. Bis 1994 bestanden im Schloss Mitarbeiterwohnungen, seit 2002 sind einige sanierte Flächen als Büros und Wohnungen unterverpachtet.

Anlässlich des 50. Jahrestags der Gründung von Bad Friedrichshall wurde 1983 das Freilichtspiel „Gerichtstag zu Heuchlingen“ von Vera Münchow im Schlosshof aufgeführt. Im Nachgang wurde von den Mitwirkenden der Verein „Heuchlinger Laienspielgruppe“ gegründet.

Nach Abschluss eines Staatsvertrags zwischen dem Königreich Württemberg und dem Großherzogtum Baden wurde 1866 mit dem Bau der Bahnstrecke Jagstfeld- Osterburken, einem Teil der wichtigsten Nord- Süd- Verbindung im ganzen Land, begonnen. Entlang der Strecke entstanden in allen angrenzenden Bahnhöfe und an den Straßenübergängen 31 Bahnwärterhäuschen, so auch beim Bahnhof Heuchlingen/ Duttenberg, später Duttenberg/ Obergriesheim, welcher am 15.09.1903 eingeweiht wurde und bis 1971 als Haltepunkt bestand. Der erste Zug schnaufte am 27.09.1869 von Jagstfeld nach Osterburken, die feierliche Einweihung war am 18. Oktober 1869.

Nach der Verköstigung eines durch die Kameraden Eckert und Göhrig zubereiteten Wurstsalates mit Besenbrot blieb Zeit für ein gemütliches Zusammensitzen und Gesprächen. Als besonderen Programmpunkt konnte Holger Dietz mit seiner Akkordeon und Liederbüchern dazu beitragen, dass wie in früheren Zeiten altes Liedgut gesungen werden konnte.









Dieser Artikelservice wird vom Kreisfeuerwehrverband Heilbronn angeboten - www.kfv-heilbronn.de

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