Datum: 06.02.2025
Feuerwehr: Bad Friedrichshall
Feuerwehr Förderverein übergibt Kohlenstoffmonoxid Messgerät
an die Feuerwehr Bad Friedrichshall
Über ein CO-Messgerät darf sich die Freiwillige Feuerwehr Bad Friedrichshall seit ein paar Tagen
freuen. Gerhard Kupfer, 2. Vorstand des Feuerwehr Fördervereins Bad Friedrichshall e.V., übergab
ein in Feuerwehrkreisen nicht alltägliches Messgerät an die Einsatzabteilungen.
Im Zuge des eingeführten Hygienekonzepts und einem lehrreichen Fachvortrag des Vereins
FeuerKrebs zum Thema Einsatzstellenhygiene und schwarz/weiß Trennung stellt das Messgerät eine
sinnvolle Ergänzung für die Gesundheit der Einsatzkräfte, aber natürlich bei einem Brandereignis
auch für alle potentiell vom Brandrauch betroffenen Patienten dar.
Auch wenn die Einsatzkräfte im Regelfall Umluft unabhängige Atemschutzgeräte tragen, bleibt es in
manchen ungewollten Situationen, speziell auch außerhalb des Brandobjekts, leider nicht immer aus,
dass auch Einsatzkräfte ungeschützt giftigen Brandrauch einatmen.
Die chemische Verbindung Kohlenmonoxids besitzt durch seinen physikalischen Aufbau ähnliche
Eigenschaften wie Sauerstoff. Im Falle des Einatmens gelangt das CO genau wie der Sauerstoff ins
Blut und heftet sich mit einer rund 200-300-fach höheren Affinität als Sauerstoff an das Hämoglobin,
der Haupttransporteur für Sauerstoff im Blut. Somit wird das Hämoglobin durch das CO blockiert und
steht für den Sauerstofftransport im Körper nicht mehr zu Verfügung. Man spricht in diesem Falle
auch von „innerem Ersticken“. Wie bei allen Giftstoffen gilt hier auch der Grundsatz „die Dosis macht
das Gift“. Je nach Dauer und Intensivität der Giftexplosion können körperliche Symptome wie
Schwindel und Unwohlsein, Übelkeit bis hin zur Bewusstlosigkeit und zum Tode auftreten.
Wie viel CO aufgenommen wurde, wird in der Regel innerklinisch durch eine Blutgasanalyse
festgestellt. Hierfür müssen alle potentiell betroffenen Patienten aber zunächst in ein Krankenhaus
transportiert und einer Blutentnahme unterzogen werden, was einen erheblichen Aufwand darstellt,
der sich in den meisten Fällen als nicht sinnvoll herausstellt. Mit einem CO Messgerät kann direkt vor
Ort an der Einsatzstelle einfach und schmerzfrei eine spektrometrische Untersuchung durchgeführt
werden. Über einen Lichtstrahl und die Art wie dieser gebrochen wird, wird bei dieser Technologie
der „Beladungszustand“ der Hämoglobinteilchen mit Kohlenmonoxid gemessen.
Mit dem CO-Messgerät lassen sich in kurzer Zeit und noch am Ort des Geschehens sehr viele
Betroffene sicher, schnell und schmerzfrei „durchmessen“. Aufgrund dieser Messung in
Zusammenhang mit eventuell weiteren Symptomen kann dann die Entscheidung getroffen werden,
ob eine Hospitalisierung sinnvoll und notwendig ist oder nicht. Und eben auch Einsatzkräfte, welche
im Eifer des Gefechts Rauchgase eingeatmet haben, können so unkompliziert und schnell auf etwaige
Kohlenmonoxid Vergiftungen untersucht werden.
Das Gerät ist klein, leicht, kompakt und gleichzeitig robust und leicht zu bedienen. Somit ist das Gerät
optimal für den Einsatzalltag für Feuerwehren und Rettungsdienste geeignet.
In den nächsten Wochen werden alle Einsatzkräfte der Feuerwehr Bad Friedrichshall in die
Handhabung des neuen Messgeräts eingewiesen und geschult.
Die Feuerwehr Bad Friedrichshall bedankt sich beim Feuerwehr Förderverein e.V. und den
zahlreichen Spendern, welches dieses Projekt für die Gesundheit der Einsatzkräfte und Brandopfer
wohlwollend und großzügig unterstützt haben!
Dieser Artikelservice wird vom Kreisfeuerwehrverband Heilbronn angeboten - www.kfv-heilbronn.de
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